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CORONA und die Lobbyisten…

Kritische Anmerkungen von Kalle Meyer

Die Coronapandemie hat ganz Europa fest im Griff und es sieht momentan nicht danach aus, dass sich daran kurzfristig etwas ändern könnte. Eher, das Gegenteil in Form mit einer Mutation des Virus scheint, jetzt um die Weihnachtszeit, der Fall zu sein. Es stehen uns also noch harte Zeiten ins Haus, mit weiteren Einschränkungen und Verschärfungen dürfen wir rechnen.

Corona ruft aber auch immer Skeptiker auf den Plan, ja es gipfelt sogar darin, dass Mitbürger die gesamte Erkrankung leugnen. Diese Auffassung muss man nicht verstehen, ist sie doch der fatale Ausdruck einer Ignoranz die Beispiellos ist. Ein Blick auf eine der Intensivstationen gäbe einen enormen Schub an Erkenntnisgewinn und würde die Ignoranz der Coronaleugner ad absurdum offenbaren.

Bedenklich sind aber auch die Lobbyisten aller Couleur, die jeweils zugunsten ihrer Klientel immer wieder behaupten, dass gerade in ihrem Bereich es zu keiner Ansteckung kommen könne. Man habe ein wunderbares Hygienekonzept, man könne sich in diesem oder jenen Bereich gar nicht anstecken. Fast über alle Branchen hinweg klingt es unisono. Von den Gastronomen über Ladenlokale bis hin zu Bühnen- und Kinobetrieben, um nur einige Beispiele zu nennen, ist man sich einig: Bei uns, mit unseren guten Hygienemaßnahmen, kann eine Ansteckung ausgeschlossen werden. Wir müssten eigentlich weiter unserem Gewerbe nachgehen dürfen.

Auch die Lobbyisten der Reise- und Campingbranche argumentieren so. Vom Gastgewerbe über Camping- und Stellplatzbetreiber bis zu Freizeitparks u. ä. ja sogar in der unserer Reisemobil-Union e.V. (RU) blasen einige in das gleiche Horn. Natürlich kann das Reisen im Einzelfall, zumal in einem Wohnmobil, als sicher gelten. Aber das ist nur die halbe Wahrheit. Wer mit dem Wohnmobil irgendwo ankommt, der erkundet die Gegend, trifft Gleichgesinnte oder einen Nachbarn und kann mitunter einen vernünftigen Abstand auf dem Stellplatz gar nicht einhalten.

Jeder Reisemobilist weiß um die begrenzten räumlichen Möglichkeiten seines Gefährts, sei es noch so groß. Frische Luft und die Aussicht auf ein wenig Abwechslung sind doch die Triebfedern unseres gemeinsamen Hobbys. Genau an diesem Punkt ist die Schönrederei aller Lobbyisten allerdings beendet. Das Coronavirus hat nun die Möglichkeit sich gnadenlos und hemmungslos zu verbreiten, auch in Gegenden die vielleicht bisher nicht so stark betroffen waren, oder man infiziert sich unbewusst und trägt die Infektion seinerseits weiter.

So schwer es fällt, es gilt derzeit weiterhin und sehr bewusst auf unser geliebtes Reisemobil zu verzichten. Das große Ganze sollte Ziel unseres Handelns sein. Unsere persönlichen Gelüste müssen bis zum Erreichen/Wiedererreichen unserer Reisefreiheit jetzt einmal hinten anstehen und diese Erkenntnis wäre auch den jeweiligen Lobbyisten zu wünschen. (K.M.)