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Neuer Wohnmobilstellplatz in Helmbrechts

Es gibt einen neuen Reisemobil-Stellplatz, den unser Mitglied Dieter Ziegelmüller der RU-Gemeinde ans Herz legen möchte.

Bitte lesen Sie beigefügten Bericht…

Der neue Wohnmobilstellplatz in Helmbrechts lädt ein

Der 22. Mai war für die Stad Helmbrechts, die gerne auch „Tor zum Frankenwald“ genannt wird, ein besonderer Tag: Im Ortsteil Wüstenselbitz wurde der neue Wohnmobil-Stellplatz eingeweiht. Damit erfährt das dortige Naherholungszentrum eine ganz besondere Aufwertung. Wir durften mit unserem Wohnmobil dabei sein, konnten praktisch auch die Reisemobil-Union mit vertreten und möchten im Folgenden sowohl die Anlage als auch unsere Heimatstadt ein wenig vorstellen.

In Helmbrechts gibt es keines der üblichen Freibäder. Das liegt wohl vor allem daran, dass das von vielen Badegästen sehr geschätzte Hallen-Wellenbad mit seinem schönen Außenbecken bis auf zwei Wochen, in denen die notwendige Revision durchgeführt wird, ganzjährig geöffnet ist. Trotzdem müssen Interessenten auf das Baden im Freien nicht verzichten: Im Grönbachtal, etwas außerhalb der Stadt an der Straße Richtung Schauenstein und Hof, lädt das äußerst großzügig gestaltete Naturfreibad zur Erholung ein. Vor allem Familien schätzen es, dass die Wasserfläche vom Rand aus nur sanft absteigt, was vor allem für kleinere Kinder ganz wichtig ist. Die tiefste Stelle liegt bei 1,90 Metern bei der Wasserrutsche, welche den Spielplatz abschließt. Zudem kostet der Aufenthalt, der durch einen Kiosk noch verschönt wird, keinen Eintritt. Wer will, kann seiner Freude über diese eindrucksvolle Freizeitanlage mit einer kleinen Spende Ausdruck geben.

 

Die zweite Bademöglichkeit lockt in der Nähe der Wüstenselbitzer Turnhalle die Besucher an mit einem etwas kleineren Gewässer, von den Einheimischen liebevoll „Badeweiher“ genannt. Neben den Liegewiesen ist es vor allem der Kinderspielplatz, der eine besondere Anziehungskraft ausübt. Am Kiosk kann man sich nicht nur mit Speis´und Trank versorgen, sondern auch sowohl mit Einheimischen als auch mit Gästen ins Gespräch kommen. Wer sich einmal nach einer traditionellen fränkischen Mahlzeit sehnt, wird in der nur wenige Meter entfernten Gaststätte „Birkenhof“ fündig. Und wer dann unbedingt noch etwas Bewegung braucht, kann sich am Beachvolleyplatz austoben. Beide Bäder besitzen zudem eine Kneipp-Anlage und sind durch einen Wanderweg miteinander verbunden.

 

Stellplatz erweitert

Diese idyllische Lage veranlasste den Helmbrechtser Stadtrat, über die Einrichtung von Wohnmobil-Übernachtungsmöglichkeiten nachzudenken. Und so entstanden vor einigen Jahren in der Nähe des Badeweihers fünf offizielle und vor allem kostenlose Stellplätze mit Stromversorgung, in der Nähe der Turnhalle wurde eine Möglichkeit zur Ver- und Entsorgung geschaffen. Und dieses Angebot wurde auch sehr schnell und vor allem so gut genutzt, dass diese fünf Plätze bei weitem nicht mehr ausreichten und deshalb gegenüber fünf weitere, allerdings ohne Stromversorgung, ausgewiesen wurden.

Aber auch dieses Gesamtangebot war oft zu gering. Zudem nahm erfreulicherweise die Frequentierung des Badeweihers immer mehr zu, so dass des Öfteren für die Badegäste Parkplatzprobleme entstanden. Und so kam es zu einer Generallösung, wonach auf dem Gelände des in der Nähe befindlichen alten Sportplatzes ein neuer Wohnmobil-Stellplatz und auf dem Bereich daneben neue Parkplätze geschaffen werden.

Die Planung der ganzen Baumaßnahme lag in den Händen von Manuel Thieroff, dem Leiter des Bauamtes der Stadt Helmbrechts. Und nach der Inbetriebnahme muss ohne jeden Zweifel festgestellt werden: Hier ist etwas Hervorragendes geschaffen worden. In einem ersten Bauabschnitt entstanden 17 Plätze, auf weitere 13 besteht eine Option, wofür bereits jetzt die Voraussetzungen geschaffen wurden.

 

Großzügig angelegt

Die Stellplätze an sich sind großzügig angelegt, variieren zwischen acht und 13 Metern Länge und einer Breite von sechs Metern und werden von einer Ringstraße aus erschlossen. Das Besondere an der Anlage ist die vielfach schräge Anordnung, wodurch der ganze Bereich einen unkonventionellen und aufgelockerten Eindruck vermittelt. Stromentnahmesäulen sorgen dafür, dass jedes Fahrzeug angeschlossen werden kann. Innerhalb des Geländes wurde eine neue Ver- und Entsorgungsanlage installiert und zum Badeweiher hin ein neuer Fußweg angelegt.

Der Wohnmobilist erreicht den Stellplatz über eine neu angelegte Zufahrt bis zu einer Schranke. Dann führt ihn der Weg zu einem Infopoint beim Kassensystem. Nachdem er sich einen Stellplatz entweder auf dem Lageplan oder „vor Ort“ ausgesucht hat, gibt er die Platznummer ein, was unbedingt notwendig ist, denn sowohl der Stromverbrauch als auch die Wasserentnahme werden elektronisch erfasst und auf einem Kärtchen gespeichert, mit dem gleichzeitig die Schranke geöffnet werden kann. Die Bezahlung einschließlich der Gebühren für die Aufenthaltsdauer erfolgt dann über das Handy oder eine Geldkarte. Pro Übernachtung werden zwölf Euro fällig.

Zwischen den 42 Parkplätzen und dem Wohnmobil-Stellplatz wurde eine ganze Baumreihe neu angepflanzt. Außerdem befindet sich auf dem Gelände ein überdachter Eß- oder Aufenthaltsplatz. Auf ein Sanitärgebäude hat die Stadt erst einmal verzichtet, allerdings wurden bereits die entsprechenden Leitungen und Anschlüsse zu einem künftigen Standort mit verlegt. Die benachbarte Turnhalle verfügt über eine Außendusche, zu bestimmten Zeiten können Duschen und Toiletten im Inneren genutzt werden. Und bei schönem Wetter gibt es ja auch noch den Badeweiher. Und was die bisherigen Stellplätze betrifft: Hier werden für dessen Besucher Elektro-Ladesäulen zum Aufladen ihrer Pkw installiert.

 

600.000 Euro Kosten


Die Stadt Helmbrechts hat sich die gesamte Maßnahme mehr als eine Million Euro kosten lassen – rund 600.00 Euro entfallen dabei allein auf den Wohnmobil-Stellplatz. Im Stadtrat sieht man diese Ausgabe durchaus als Investition in die Zukunft, nachdem der Urlaub im eigenen Land sowie dabei auch die Unabhängigkeit im Reisemobil in den letzten Jahren immer mehr zugenommen haben. Und gerade bei Wohnmobilisten spielen die Bereiche Wandern und Radfahren eine immer größere Rolle.

 

Nicht weit von diesem Wüstenselbitzer Naherholungsgebiet entspringt die Selbitz und in der Nähe beginnt der gleichnamige Radweg, der durch eine schöne Landschaft mit dem wildromantischen Höhepunkt, dem Höllental, bis zur Mündung der Selbitz in die in der Nähe von Zell im Fichtelgebirge entspringende Saale bei Blankenstein führt. Erst vor kurzem konnten „Dreißig Jahre Saaleradweg“ feierlich begangen werden. 603 Kilometer lang ist dieser und endet in Barby, wo die Saale in die Elbe mündet und dann der Elberadweg die Pedalritter über rund 1.220 Kilometer bis zur Mündung in die Nordsee bei Cuxhaven führt. Aber es muss natürlich nicht immer so weit sein. Auch im Landkreis Hof bestehen gut ausgebaute Radwege, die in einer im Landratsamt erhältlichen Broschüre verzeichnet sind. Die Stadt Helmbrechts ist dabei unter anderem mit der Textiltour vertreten.

 

Wanderparadies Frankenwald

Der Frankenwald ist ohne Übertreibung deutschlandweit als Wanderparadies bekannt, insbesondere aufgrund der hervorragenden Tätigkeit des gleichnamigen Vereins, der dafür auch schon die entsprechende öffentliche Anerkennung erhalten hat. Was dabei Helmbrechts speziell betrifft, kann sich das Angebot durchaus sehenlassen. Die Stadt liegt an den beiden Fernwanderwege E 3 vom Atlantik zum Schwarzen Meer und E 6 von Stockholm bis nach Nordgriechenland, ferner am 425 Kilometer langen „Fränkischen Gebirgsweg“ von Untereichenstein bis nach Hersbruck als sogenannter Qualitätsweg Wanderbares Deutschland.

 

Nicht selten wird der Mühlenweg vom Helmbrechtser Stadtteil Enchenreuth bis zur Neumühle in der Steinachklamm bei Stadtsteinach und wieder zurück als „Der grüne Pfad im Frankenwald“ bezeichnet. Die heimischen Ortsgruppen des  Frankenwaldvereins betreuen fast hundert Kilometer Wanderwege, darunter auch  Rundwanderwege um die Stadt mit unter anderem dem „Helmbrecht-Weg“, dem „Brücklasteichweg“ und dem „Eisvogel-Weg“, der nicht zuletzt eine besondere Einrichtung einschließt: Die Öko-Station des Landesbundes für Vogelschutz, in der Natur pur erlebt werden kann.

 

Ruhe, Natur und Sport

Ruhe finden und die Natur genießen ist gleichermaßen im Rahmen einer Lama-Wanderung möglich. Gerne wird auch der Weg zur Bischofsmühle im wildromantischen Rodachtal angetreten, wo noch der Floßteich davon zeugt, dass vom Frankenwald aus Baumstämme bis nach Rotterdam geflößt wurden. Das Segelflugzentrum in der Ottengrüner Heide lädt zum Zuschauen ebenso wie zu Gästeflügen ein. Für die sportliche Jugend stellt vor allem die Skaterbahn etwas Besonderes dar, daneben kann auch eine BMX-Bahn genutzt werden. Mountainbike ist sowohl in Wüstenselbitz als auch im Frankenwald-Zentrum am Döbraberg möglich.

Und auch der Winter hat bei entsprechenden Schneeverhältnissen einiges zu bieten, vor allem durch den Outdoor-Park der beiden Langlaufzentren „Walberngrüner Gletscher“ mit zahlreichen „normalen“ und zwei Flutlichtloipen sowie einer Laser-Biathlon-Anlage und Winterwanderwegen und dem „Kriegswald-Zentrum“ des FC Wüstenselbitz. Bei entsprechenden Temperaturen wird ein großer Parkplatz der heimischen Licht- und Kraftwerke in eine Eisfläche verwandelt. Und wenige Kilometer entfernt betreibt die Forstverwaltung Heinersreuth einen Skilift.

Viele Jahrzehnte lang wurde Helmbrechts durch die Textilindustrie geprägt. Exporte praktisch fast in alle Erdteile machten sie zum „Kleiderschrank der Welt“. Dem Niedergang Mitte des vorigen Jahrhunderts konnten sich auch viele einheimische Firmen nicht entziehen. Trotzdem spielt die Textilindustrie auch jetzt noch eine bedeutende Rolle, während die Vergangenheit im Oberfränkischen Textilmuseum wieder lebendig wird, wo die Besucher auch am mehr als vier Kilometer umfassenden „Längsten Schal der Welt“ weben können und wechselnde Ausstellungen über die vielfältigen Facetten textilen Schaffens informieren.

 

Kulturelles Zentrum

Seit rund zwei Jahrzehnten hat sich das Textilmuseum in der Münchberger Straße immer mehr auch zu einem kulturellen Zentrum entwickelt. Die „Kulturwelten“ im Herbst präsentieren zahlreiche Künstler von Weltruf, beim „Kulturfrühling“, der „Herbstkultur“ und im Museumscafé treten Künstler und Kulturschaffende aus der Region auf. Ergänzt wird dieses umfassende Angebot durch den „Akustischen Frühling“ und den „Akustischen Herbst“ im Schärwerk der „Alten Weberei“, organisiert von den „Gunga“, einem Verein der offenen Jugendarbeit.

Es lohnt sich also durchaus, einmal in Helmbrechts Station zu machen. Und wer von den RU-Mitgliedern Lust hat, einmal mit uns Einheimischen Kontakt aufzunehmen, kann das jederzeit tun. Wir kommen, wenn wir nicht unterwegs sind, gerne einmal vorbei.

 

Gusti und Dieter Ziegelmüller, Fliederweg 1, 95233 Helmbrechts, Telefon: 09252/6810